[2020-12-26] : es sind schon wieder mehr als zwei monate vergangen. ich sitze gerade zu hause in erfurt. es ist 00:15 uhr. ich schreibe jetzt doch einen blog-eintrag. ich habe die letzten tage mehrmals darüber nachgedacht einen eintrag zu schreiben. aber der schritt vom gedanken zum schreiben ist ein eigenartig hoher überwindungsschritt, ich weiß nicht, woher das kommt. der höflichkeit halber fange ich erstmal damit an, was in den letzten zwei monate passiert ist. es ist eine sehr anstrengende zeit. das studium hat wieder angefangen und seit november befindet sich deutschland wieder in einem lockdown. ich würde sagen, ich bin/war (so genau kann ich das nicht sagen) auch in einem lockdown. das studium verläuft sehr schleppend, ich komme mit dem online-semester nicht besonders gut zurecht. meine motivation liegt irgendwie immer ein bisschen in der außenwelt. ich hatte irgendwann ein gespräch gehabt, ich erinnere mich nicht mehr mit wem, aber meine eigenen worte haben mir zudenken gegeben. der grund, warum ich mich zu ehrenamtlicher arbeit aufrichten kann, ist immer ein wenig die veränderung gewesen. ich bin in gewissen sachen sehr traditionsverbunden (z.b. in hinblick auf kunst, musik und religion), aber vermutlich liegt das auch an eine art, glauben an positiven fortschritt. es zerbricht mir ein wenig das herz, wenn ich um mich herum die ziellosigkeit wahrnehme. der lockdown lässt das kulturelle, soziale leben komplett zusammenbrechen. es war vorher nicht sonderlich stark ausgeprägt. ich erinnere mich daran, vor ein oder zwei jahren mal gesagt zu haben, dass es unter der bevölkerung vielleicht 5% aaufrichtige menschen sind, die die gesellschaft vorantreiben. die restlichen sind die, weswegen ich häufig so eine pessimistische weltsicht habe. aber dieser kleine anteil bringt mir die hoffnung, dass sich die zukunft noch zum besseren wenden kann, und nur deswegen schaffe ich es, nicht dem nihilismus zu verfallen. auf personen bezogen hat sich nicht viel an meinem umfeld geändert. wie auch, wenn nichts stattfindet. dafür aber räumlich. ich hatte überlegt auszuziehen, Richard ging mir irgendwie sehr auf die nerven, er war schließlich eine der wenigen personen, mit denen ich dauernd zusammenhing, kann man auch schwer vermeiden, wenn man zusammen wohnt. es macht mich nur unglaublich traurig, ihn zu sehen. er hat keine träume, keine aufgaben. er hat sein zweites studium abgebrochen und weiß immer noch nicht, was er machen möchte. den großteil des tages zockt er, und er hat mir erzählt, dass er auch kein geld mehr hat, er bezahlt gerade nur miete und essen... wir haben nun die wohnung umgeräumt. durch Bosse bin ich auf Robo gestoßen und er hat mir, weil seine freundin auszieht, ein großes bett und eine neue kleiderstange für wenig geld angedreht. ich habe mit richard darüber gesprochen, dass ich mehr platz brauche und er hat es lieber, dass bevor ich ausziehe, ich einfach mehr von der wohnung benutze (das wohnzimmer ist jetzt mein arbeits- und musikzimmer). mein zimmer ist also deutlich geräumiger geworden und hat einen teppich. ins wohnzimmer haben wir meine instrumente und meinen schreibtisch mit rechner verfrachtet, sowie meine ganzen bücher verteilt (es sind einige bücher dazugekommen wieder, und das obwohl noch so viele ungelesen herumliegen...). und dazu haben wir jetzt noch einen garten in texas aka. nordwest. ich glaube, ich habe mich in meinem letzten post darüber ausgelassen, dass die anderen die sache viel zu arrogant angehen. es. hat... sich leider bestätigt. ich war mitte november das erste mal im garten und er war total unaufgeräumt, verwachsen und ungepflegt. irgendwie habe ich das gefühl, dass der garten eine art seele besetzt. so etwas wie ein haustier. und ich fand es sehr frustrierend, wie wenig sich um ihn gekümmert wird. das ist einfach schade und ich habe mich da bei meiner reggae-band ausgelassen. Ole und Lukas gaben mir mit, dass man lieber nichts von anderen erwarten sollte. die anderen haben eine andere sicht auf die dinge. es hat mich die erste woche dann nicht in ruhe gelassen, ich war mehrere tage stundenlang im garten bis es dunkel wurde (und das war schon 17 uhr, dementsprechend war ich recht früh immer da). ich hatte 4x liter-müllsäcke mit laub, äpfeln und rasen gefüllt und etwas abgeschnitten. zwei hat mir Bosse noch geholfen, aber sonst war ich da oft allein. einmal auch mit Pauline (das war ein wenig eigenartig, weil ich schon darüber nachgedacht hatte, mit ihr im schuppen zu schlafen, aber ich hab mich nicht getraut, vielleicht ist es auch besser so). an der arbeit hat vermutlich auch die uni gelitten, aber mir tat es unglaublich gut, zu sehen, dass sich was verändert und wie aus diesem garten, den wir übernommen haben, mein herz und meine seele mit hineinflossen. kurz bevor es in die weihnachtspause ging, haben wir uns aber wirklich mit 8 leuten dort versammelt. es war gar nicht so geplant gewesen. Jacky, eine erstsemesterin ist ganz engagiert und organisiert spieleabende sowie hat sie den digitalen pnk-stammtisch mitgeleitet. ich hatte dann mit Til ein breakout-session und hab dann gesagt, lass uns ein date im garten ausmachen, chillen und salat essen. und dann waren so viele da und haben gemeinsam angepackt. wir haben sogar einen kompost gebaut aus denalten brettern hinter dem haus und dem 4m-hohen-unkrautstrauch neben dem gartentor. das hat mich irgendwie sehr glücklich gemacht. aber eigentlich wollte ich gar nicht so sehr stumpf irgendwelche ereignisse aufzählen. ich hatte als corona-projekt noch die reggae-band mit Lukas, Ole und Henning. ich war außerdem ein wochenende bei Jonas in leipzig, das hat mir auch sehr gut getan. ein wenig verändertes umfeld zu schnuppern, wir haben auch einiges an musik gemacht und auch spaß gehabt, denke ich. er hatte das wochenende eben noch viel über Maria nachdenken müssen, weil sie eine woche vorher schluss gemacht hatten. er hatte sich so sehr mühe mit der beziehung gegeben, aber das kam nicht erwidert. Maria liebte ihn sehr, aber sie wollte dafür keine opfer bringen oder irgendwas aufgeben. ich würde sagen, das ist wohl das, was er an ihr mag und auch hasst. vermutlich hätte ich ihm das da sagen können, aber er wird sicher besser damit umgehen als ich, ich hab ja nicht mal meine einzige beziehung mehr als einen monat aufrechterhalten können. gut. nun denn. ich bin seit paar tagen wieder in erfurt. ich hab am tag nach der ankunft Elias bei Romeo und Jo getroffen. Elias ist nach dem auszug aus der wohnung mit Kaya ohne festen wohnsitz und pennt mal hier mal da bei irgendwelchen freunden. sein letztes hirngespinst ist, dass er anfängt musikwissenschaften im sommersemester anzufangen. ich wünsche es mir für ihn. jedenfalls haben wir viel in der wohnung gechillt und uns einiges erzählt. ich hatte noch meine e-gitarre mitgebracht und wir haben zusammen musik gemacht. ich bin zwischendurch mal eingenickt, und um 2 uhr morgens hatte romeo einen random anime angemacht, der mich irgendwie direkt gecatcht hat. ich hab lange keinen anime mehr gesehen, irgendwann im herbst die legende von korra, aber davor glaube nur sao. wenn ich genauer darüber nachdenke, habe ich anime immer schon geliebt, aber sie dann doch gemieden. es ist so ähnlich wie tanzen, malen und fashion. ich mache all das gerne, aber hab mich nicht getraut, es vor anderen zuzugeben. spotlight-effekt? die vermutung, dass mich alle um mich herum beäugen für das, was ich tue? für mich war die gleichung immer einfach: kunst = mädchenkram = schwäche. aber gut. eine kurze sidestory: Henny war vor zwei wochen bei mir und hat mir meine haare geschnitten, und wir haben ein bisschen Musik gemacht und etwas gegessen. am nächsten tag hatte Paula geburtstag (ich wusste es nicht, hatte es verplant, obwohl es sogar in meinem google-kalender drinsteht; aber anderseits stehe ich ihr nicht besonders nahe, sonst hätte sie mich zu ihrem geburtstag eingeladen oder sich mal gemeldet). auf jeden fall waren wir einkaufen im rewe und ich meinte zu ihr, dass es eine süße kassierin gibt. sie war an dem abend aber nicht da. die woche darauf schrieb ich einen kleinen zettel mit meinem insta-namen drauf und einem frohen-weihnachts-wunsch. aber sie war wieder nicht da. und da ich wusste, dass das jetzt nix wird, hab ich es verworfen. doch am mittwoch dann hatten wir im uni-radio unsere weihnachtsfeier und ich beschloss 21 uhr nochmal bier einkaufen zu gehen und ratet... ja natürlich war sie da, und ich hab zwar immer noch keine eier in der hose, aber ich hab den zettel noch in meiner jeans gefunden und ihn ihr gegeben. Mella und ich haben dann eine weile miteinander geschrieben, sie hat einen freund. aber ist auch nicht so schlimm, sie zeichnet, was mich sehr freut, weil ich gerne etwas mit menschen zu tun habe, die etwas künstlerisches machen (obwohl ich zunächst ihrem insta-profil nach gedacht hätte, dass sie bloß ein pferde-mädchen ist). warum die sidestory? Mella meinte zu mir, dass ich echt viele dinge versuche, psychologisch zu erklären. vielleicht hat sie recht, aber für mich klingt es irgendwie logisch, dass ich noch so viel angst habe, gejudget zu werden von anderen. und, da ist Romeo für mich ein vorbild, weil es ihn nicht juckt, dass er anime schaut. und er ist definitiv nicht so ein anime-freak (jedenfalls kommt das nicht so rüber) sondern halt einfach cool (auch wenn ich seine frauengeschichten etwas abschreckend, aber ganz unterhaltsam fand; aber was soll's, ich muss kein besonderer frauenheld sein). der anime, den er sich angeschaut hat, und den ich in den letzten zwei tagen durchgeschaut habe, heißt "The Pet Girl of Sakurasou". es ist ein ziemlicher ecchi, total kindlich, aber ich mag das. ich hab doch schon immer ein faible für den kindlichen freigeist, und dafür hab ich ihn anfangs ein wenig eigenartig angeschaut, als ich gesehen hab, dass gerade er so einen anime schaut (auch wenn ich da ein wenig anders draufblicke). im prinzip geht es in dem anime, wie in den meisten, um träume, aber hier mit besonderen blick auf kunst und talent. die story handelt über einen typen Sorata, der in ein chaotisches kunst-wohnheim "Sakurasou" einzieht, weil er im normalen schülerwohnheim keine katzen behalten darf. in dem wohnheim sind im grunde nur außenseiter, die aber alle ein besonderes talent haben (es sind auch nur 4 stück am anfang, und zum ende hin 6). dann kommt auf einmal die nichte von der lehrerin Chihiro aus england, um mangaka zu werden. daneben sind in dem wohnheim auch Misaki, eine unglaublich gute anime-animatorin und Jin, ein drehbuch-schreiber, der aber eher mittelmäßig ist. die beiden sind auch in einer verknallt, aber kriegen es nicht so gut auf die reihe, weil er sich nicht gut genug für sie fühlt. Sorata hat beschlossen spieleentwickler zu werden, und sein zimmer nachbar Ryunosuke ist ein it-freak, der ihm tipps gibt, aber auch immer wieder kritisch sagt, dass er ganz schön kacke ist. und dann kommt noch Nanami, die den traum hat synchron-sprecherin zu werden. in dem wohnheim wohnen also 6 komische typen, die sich in zwei kategorien teilen lassen: die "naturbegabten" Mashiro Shiina (die nichte, die ist nämlich ein kunst-wunderkind), Misaki und Ryunosuke und die "ackerer" Sorata, Nanami Aoyomi und Jin Mitaka. puh, ich bin ganz schön schlecht im inhalt wiedergeben, wenn ich einfach drauflosschreibe. und es bestürzt mich, dass ich so viele gedanken beim schauen der serie hatte, und diese erdrückenden gedanken alle wieder so weit weg wirken, obwohl nur zwei stunden seit dem ende vergangen sind. ich habe heute wirklich sehr viel geweint während ich die serie geschaut habe (es ist wohl auch einem guten soundtrack geschuldet). so wie es sich gehört, haben alle ihre projekte gehabt, Sorata seine Spiele, Nanami ihre schauspiel-prüfungen, Mashiro ihre Manga und Misaki ihre anime. und wie es wie im wirklichen leben sein musste, haben die ackerer versagt, während die naturbegabten talente es schafften bei gleichem aufwand (wobei, vielleicht hat man das nicht so gemerkt, aber sie haben vielleicht sogar mehr gemacht, aber es wirkte nicht so, als ob es anstrengend war, weil sie es mit einer solchen leichtigkeit gemacht haben und so viel spaß und leidenschaft hatten, bei dem, was sie taten). auch die beziehung zwischen Jin und Misaki fand ich so traurig, weil sie sich über alles liebten, aber Jin nicht das gefühl hat, dass er mit ihr auf einer augenhöhe war. es gab in der vierten folge einige sehr starke worte, die mich sehr mitgenommen haben. sinngemäß: "Talentierte Menschen ziehen dich in den Bann. Aber ohne es zu wissen, zermürben sie andere mit ihrem Talent ohne es zu wissen. Sie leben in einer anderen Welt, in der wir Normalos niemals eintauchen werden." ich bin mir nicht sicher. ich will das gar nicht sagen, weil ich fürchte, sehr arrogant zu wirken. aber mir gehen die worte von basquiat nicht aus dem kopf: seit ich 17 bin, träume ich davon, so berühmt zu sein wie meine vorbilder jimi hendrix, ... und gleich ist es bei mir, ich denke immer wieder an diese großen künstler und musiker wie basquiat, k.flay, cro. und manchmal frage ich mich, ob ich wirklich davon überzeugt bin, wenn ich sage, dass ich eines tages so werde wie sie. ich sag das manchen, dass ich fest daran glaube, mehr noch, dass ich weiß, dass ich in die geschichte eingehe. ich habe mit Bosse und Jason letztens einen spaziergang gemacht und Jason hat random die frage gestellt, mit welcher toten persönlichkeit wir uns gerne mal unterhalten möchten. ich habe nach einigen wortwechseln gesagt, dass ich irgendwann, wenn jemand in ferner zukunft die frage stellt, auch genannt werde (oder jedenfalls stelle ich es mir vor). es macht mich irgendwie traurig, dass die meisten um mich herum keinen traum haben, oder irgendwas was sie erreichen wollen. aber so ideell gesehen. in dem anime wird das thema so stark thematisiert, dass talente oft mit einsamkeit zu kämpfen haben und sie niemanden haben, der sie versteht. dass talente andere unterbewusst verletzen liegt daran, dass ihn die erfolge zufallen, ohne dass es wirkt, als ob sie hart dafür gearbeitet haben. und das bricht andere menschen, die hart für ihre träume arbeiten und daran scheitern. ich habe in den letzten folgen so viel geweint, weil ich dauernd daran gedacht habe, wie es mir und meinem umfeld ging. solche sachen ziehen sich durch mein gesamtes leben. im schach war das schon so. meine schwester und die anderen hatten irgendwie viele freunde im schach. bei mir war das nie so. wenn ich darüber nachdenke scheint es mir komplett verwunderlich, dass ich solange schach gespielt habe, obwohl ich heutzutage mit kaum leuten befreundet bin (wenn ich welche aufzählen würde, dann sind das Marian und Moritz, vielleicht auch noch Theresa, auch wenn ich noch nicht ganz weiß, was das mit ihr ist). ich war einfach gut, und ich glaube, ich gebe es nicht gerne zu, weil es nerdig ist, aber ich liebe schach und die gewisse schönheit und eleganz, die das spiel ausstrahlt. aber es macht sich auch anders bemerkt. z.b. gibt es in der uni eine übung zu CNS "Computational Neurosciences" und ich bin in einer gruppe mit Anouk und Jennifer. die zwei sind deutlich weiter im studium als ich, aber das modul hat mit mathe und informatik zu tun, und wie fast alle meiner kommilitonen fällt denen sowas schwer. Jennifer hat schon aufgehört und Anouk kriegt überhaupt kaum was hin. und ich versuche es schon zu erklären, wie es funktioniert und Anouk hat auch geschrieben, wie sehr sie sich reinhängt, aber ich mach alles alleine, weil sie es nicht hinbekommen. ich weiß nicht, ob man da von talent sprechen kann, aber ich glaube, hier befinde ich mich in der selben position wie im anime. allein, weil ich da bin, mache ich einen gesellschaftlichen maßstab auf, wo die anderen nicht mithalten. ich hab in den ersten beiden semester 72 cp gemacht und mich "nebenbei" ehrenamtlich engagiert, dazu ein stipendium bekommen. und jedes mal, wenn ich menschen ermuntere mit mir gemeinsam musik zu machen, geben sie auf. ich spüre doch den blick, wenn sie mich musik machen sehen. sie haben keine lust sich anzustrengen und zu scheitern, weil ihnen das talent fehlt. ich sehe mich selbst nicht besonders als talentiert, es gibt so viele gute beispiele, wo es andere menschen besser gemacht haben als ich (magnus carlsen, alan turing, billie eilish, irgendwelche neumodernen genies halt). ich befinde mich irgendwie in der mitte. wenn man sich die glockenkurve anschaut, dann sieht das bestimmt so aus: normale menschen (97%) --> begabte menschen (2,9%) --> genies (0,1%) und ich bin da irgendwo bei den begabten menschen, die ihre träume an den maßstab der genies anlegen. es zerbricht mir auch manchmal das herz, ich muss mich für viele dinge genauso anstrengen wie normale menschen und schaffe es nicht ansatzweise ein niveau wie die genies zu erreichen. wenn ich schon nicht zu mehr fähig bin, wie sind es dann noch die normalen menschen? ich weiß nicht, vielleicht bin ich auch einfach in den falschen kreisen. Lukas z.b. ist einer der wenigen, die ich wirklich bewundere für ihren ehrgeiz, auch wenn ich merke, dass er nicht so viel talent wie manch anderer hat. er hat aber wirklich einen traum, und es könnte gut sein, dass er wie die leute im anime scheitert. ich habe manchmal wirklich angst davor, erfolgreich zu sein. wenn ich mir vorstelle, dass ich etwas schaffe (z.b. ich arbeite ernsthaft an einem album und bekomme einen plattenvertrag, oder ich schreibe mal ernsthaft geschichten), dann glaube ich, würde es ihn innerlich zerstören. ein 20-jähriger knirps macht das, womit ich tagtäglich auf der straße stehe in einem hinterzimmer und wird erfolgreich. das ist ein dummes szenario. je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, bin ich in einen größenwahn verfallen. aber... ach Henny gibt mir immer komplimente, für viele dinge, die ich tue, und ich habe das gefühl, dass Henny auch ziemlich smart ist. und wenn sie das sagt, dann gibt mir das nur noch mehr das gefühl, dass ich so weit von den anderen entfernt bin und sie deswegen fertig mache. ich kann aber nichts dafür. und je mehr ich sie ermuntere, dass sie einen traum finden und dafür kämpfen sollen, um so mehr ist die gefahr, dass sie scheitern und dass sie verletzt werden. ich merke das bei Bosse und Elias auch manchmal. ich habe die beiden unglaublich gerne (auch wenn sie mir manchmal auf die eier gehen). aber ich habe das gefühl, dass mein lebensstil (oder jedenfalls den, den ich herausposaune) sie zermürbt, weil er ihnen immer vorhält, dass sie zu schlecht sind. ich will damit nicht sagen, dass jeder einfach so leben soll, wie er will (nein, respekt muss man sich in seinem handeln verdienen, meiner meinung nach) aber sie haben sich schon viel verdient, deutlich mehr als andere (da müsste ich vielleicht eine weitere kategorie unter den normalen menschen aufmachen). ich habe mir während des anime mehrmals vorgestellt, wie es wäre, wenn ich die gedanken schon früher gehabt hätte, und ein kunst- oder musikstudium eingeschlagen hätte. an irgendeinen ort, wo menschen noch große träume haben und nicht diese deutsche mentalität, dass man immer nach sicherheit und ruhe schauen muss. wo es "talente" gibt (ich hab vor dem anime nicht an talent geglaubt, und zweifel immer noch daran, dass es sowas gibt, weil es auch objektiv gesehen, überhaupt nicht messbar ist, ob etwas nicht durch sozialisation gegeben ist). wo man großartige projekte umsetzen kann, die menschen begeistern (z.b. irgendwas kommunales organisieren). ich weiß nicht. vielleicht kommt hier die zeile von green day - "brain stew" durch: on my own, here we go. für mich allein, los geht's. vielleicht noch etwas erwähnenswertes in der liebe. ich hab mich seit Henny's Illusion in niemanden mehr ernsthaft verliebt. vor einigen wochen hat mir Ida, die kleine schwester vom coach auf insta auf eine story geantwortet und wir haben ein bisschen geschrieben und nummern ausgetauscht. sie hat mir ein wenig von ihren hobbies und leben erzählt. sie ist aber auch erst vor zwei wochen 17 geworden. ich weiß nicht. ich kenne sie ja noch von spezi-zeiten, wo sie 12 und ich 15 war. ich hatte zum coach damals schon gemeint, dass seine kleine schwester ziemlich süß ist und ich muss sagen, dass sie sich auch charakterlich sehr eigen und ähnlich zu mir entwickelt hat. ich hatte auch gesagt, dass wenn sie 18 wird und ich noch immer single bin, ich sie nach einem date frage. und so unwahrscheinlich ist das jetzt gerade gar nicht... im sakurasou waren auch weihnachten und valentinstag drin, vielleicht frag ich Ida, ob wir zum valentinstag ausgehen wollen... aber das ist vielleicht auch nur wieder ein hirngespinst von mir, ich sollte in den semesterferien wirklich meinem traum nachgehen und an einem album arbeiten...