16:30 es ist Zeit für einen Text,
ich sitze in der Ecke und schreib für's Sommerfest
ich hab's auch nicht vergessen ich war nur sehr gestresst,
mit dem Leben, mit dem Lernen, mit der Liebe, mit dem Rap
aber jetzt hab ich ein bisschen Zeit und verbring die Zeit alleine
und schreibe meine Zeilen und die Seele in die Reime
doch Hip-Hop und Freestyle finden manche sehr idiotisch
aber meine Meinung ist, Hip-Hop ist ziemlich philosophisch
Hip-Hop ist 'ne Haltung, sein Leben zu führen
Hip-Hop gibt mir Leitung, das Leben zu spüren,
denn ohne Attitüde oder Seele in den Versen,
wird auch der größte Philosoph am Ende einsam sterben.
Ich gebe zu, Hip-Hop ist nicht nur theoretisch,
es geht um Existenz, doch letztlich auch um Ethik,
Hip-Hop bedeutet, das Leben zu vollziehen,
das ist doch selbstverständlich, das wussten damals schon die Griechen.
Beginnen wir von vorne mit dem Klassiker Sokrates,
der ständig Menschen fragte, was richtig oder wahr ist,
nichts währt für ewig, deshalb muss man hinterfragen,
wie willst du leben, wie verbringst du deine Tage?
Die Wurzel des Raps, beginnt in New York, in der Bronx,
das Leben war sehr rustikal, und keiner hatte Bock,
dass die Obrigkeiten über alle Armen bestimmen,
Hip-Hop war das Mittel, um des Armens Sprache zu finden.
Es wurd geschrieben, wurd gereimt, über monetären Scheiß,
über viele Diskrepanzen, über Kriege und Gewalt,
denn wenn keiner an den Pfeilern rüttelt, bleibt ja alles gleich,
deshalb bring dein Herz zur Sprache und steh für deine Haltung ein.
Sokrates starb dann letztlich, weil er sagte, was er dachte,
und dem Staate nicht gefiel, was das mit den Leuten machte,
diskutiern und denken, befreit den Menschen von der Masse
aber freie Menschen handeln nicht, wie Gott es ihnen sagte.
Und paar Tausend Jahre später, ist es noch aktuell,
der Mensch wandelt sich langsam, der Konsum jedoch sehr schnell,
Bequemlichkeit und Filterbubble sind heutzutage Standard,
diese Ahnung ist auch Hip-Hop die später dann auch Kant hat.
Sein Schüler Hegel sprach vom Herren und vom Knecht,
Freiheit ist erst möglich, wenn man checkt, was sich hinter'm Trug versteckt,
zu wissen, wo sein Platz ist, ist dem Knecht seine Pflicht,
und von diesem Standpunkt aus, erkennt er, was geht und was nicht.
Selbst Schopenhauer sagte, erkenne dich selbst,
erkenne deinen Willen, und letztlich deine Welt,
erkenne dein Leben als deine größte Aufgabe,
erkenne deine Vergangenheit, erkenne deine Glaubensfragen.
Und von diesem Standpunkt aus, entwickelt sich viel weiter,
philosophieren und Hip-Hop haben viel gemeinsam,
z. B. sagte Heidegger, der Philosoph sucht Heimat,
doch auch für diese Suche gilt, nur Übung macht den Meister.
Und manchmal ist sie einsam, doch oft ist sie gemeinsam,
und häufig ist sie verbunden mit schmerzlichen Scheitern,
so ist das leider, manchmal wird's viel zu viel,
doch Jamal hat dann gerappt, there's one thing: keep it real.
Auch mir ist eines wichtig, das ist unsere Existenz,
wir sind der eigne Richter und nicht irgend ein Gespenst,
wir sind dazu verdammt, (Gruß von Sartre) zur Freiheit und zum Denken,
da wäre es doch schade, wenn wir unsere Zeit verschwenden.
Also noch ein Rat: Bleibt achtsam, bleibt konzentriert,
setzt euch ein, für die Dinge, die euch interessieren,
seid geduldig, bleibt die Schüler des Lebens,
und vor allem als Philosophen ist es ratsam, viel zu lesen.
Ich würde gerne wirklich mehr erzählen,
vieles war verkürzt, doch ich wollt nur einen Anreiz geben,
es geht mir um den Kern, doch leider passt es nicht zeitlich,
zuletzt ein Zitat Scrubs: Bleibt geschmeidig!